Entdecken Sie die Mont des Arts
Geschichte
Im 11. Jahrhundert errichteten die Grafen
von Louvain auf dem Hügel von Coudenberg eine Festung. Dies war der
Beginn der Rivalität zwischen „Oberstadt“ und „Unterstadt“.
Auf dem Hügel zwischen Oberstadt und Unterstadt entstand ein
Puffer: der Hofberg. Dieser Ort trennte zwei völlig
unterschiedliche Welten.
1731 wurde der alte Palast bei einem Brand zerstört. Daraufhin war der Ort 40 Jahre lang verlassen und wurde zum „abgebrannten Hof“.
1775 ließ Karl Alexander von Lothringen die Place Royale
errichten.
König Leopold II. schließlich beschloss, das gesamte Viertel zum
Mont des Arts umzugestalten. Der König träumte davon, Brüssel zu
einer modernen Kulturhauptstadt und den Mont des Arts zum
Schmuckstück seines Landes und Zeugnis der Geschichte Belgiens zu
machen.
So leistete der erste belgische König denn auch 1831, also vor über 175 Jahren, auf dem Mont des Arts seinen Amtseid.
Der Jardin du Mont des Arts
Das Stadtviertel Mont des Arts ist ein historischer Dreh- und Angelpunkt in der Geschichte der Stadt Brüssel.
Immer wieder bot es Anlass für heftige Debatten. Im Vorfeld der Weltausstellung 1910 wurde die Sanierung des mittlerweile stark heruntergekommenen Mont des Arts beschlossen.
Der von dem französischen Landschaftsarchitekten Pierre Vacherot gestaltete Park wurde als zu kitschig kritisiert. Dennoch wurde der Park mit seinen Wasserfällen von den Einwohnern Brüssels als grünes Bindeglied zwischen Ober- und Unterstadt gut angenommen.
1937 wurde ein Architekturwettbewerb für die Gestaltung des
Kunstviertels ausgeschrieben, das die Königliche Bibliothek, eine
Gedenkstätte für Albert I, das Stempelkabinett, die Staatsarchive
und die Museen für Schöne Künste beherbergen sollte.
Nach zahlreichen Irrungen und Wirrungen wurde der Entwurf der
Architekten Ghobert Vater und Sohn ausgewählt und
die Bauarbeiten begannen 1955 mit der Einebnung des Parc Vacherot
nach einer langen Diskussion mit Verfechtern und Gegnern des
Projekts.
Ab Sommer 1955 wirkte Landschaftsarchitekt René
Pechère an der Gestaltung des Parks als Berater für die
Grünanlagen der Stadt mit.
Das Stadtentwicklungsprogramm sah einen Park vor, der auf der
gleichen Höhe wie die Königliche Bibliothek lag und den Blick auf
die Achse hin zum Hôtel de Ville freigab. Auch die Wünsche der
Brüsseler galt es zu beherzigen, die den Verlust der Jardins
Vacherot beklagten. So wurden Blumenbeete, Wasserbecken und
Pflanzungen vorgesehen.
Im Laufe der Planung wurde beschlossen, eine dreigeschossige
Tiefgarage unter dem künftigen Park zu errichten, womit dieser
sozusagen zu einem „hängenden Garten“ wurde, dem
ersten seiner Art. Zur Lösung dieses Problems ließ sich René
Pechère von den hängenden Gärten von Babylon
inspirieren.
Der Park wird vom Institut bruxellois de gestion de l’environnement (IBGE) verwaltet, das die Überwachung und die Pflege der Anpflanzungen gewährleistet. (www.ibgebim.be)